Aus gegebenem Anlass möchten wir ein Statement zum Online-Cheating abgeben, um unsere Sicht als Turnierorganisation auf dieses Thema klarzumachen.

In Online-Turnieren ist es üblich, Spieler bei denen Cheating erkannt wird vom entsprechenden Turnier auszuschließen. Bei der Erkennung von Cheatern können sich die Turnierleiter nur auf die bewährten Algorithmen der Online-Seiten verlassen. Weder kann man jemanden auf Verdacht, weil er „besser spielt als normal“ vom Turnier ausschließen, noch einen bestätigten Cheating-Fall ignorieren. In unserem Fall wurde von mehreren Spielern ein Verdacht geäußert, welchen wir während des Turniers noch mit dem Verweis „Im Zweifel für den Angeklagten“ zurückgewiesen haben. Das lässt sich im Stream des Finales und dem Chatverlauf darin auf unserer Twitch-Seite gut nachvollziehen. Als der Verdacht eine Woche nach dem Turnier von Lichess bestätigt wurde, hatten wir keine Wahl, als den Spieler nachträglich aus der Wertung zu nehmen.

Insgesamt ist es gerade für uns Organisatoren ärgerlich, sich nach einem eigentlich schönen Turnier mit diesen Themen beschäftigen zu müssen. Wir haben einen großen Aufwand betrieben, um in schwierigen Zeiten weiter das Ausüben des Schachsports in Wettkampfform zu ermöglichen. Wenn das Ergebnis dann ist, dass man sich hauptsächlich mit (Verdachts-) Fällen von Online-Cheating herumärgern muss, ist das ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich hier engagieren.

Allen, die bei Turnieren betrügen, wollen wir damit sagen: Überlegt euch, ob ihr das Angebot der Turniere wertschätzt und gerne beibehalten würdet. Denn wenn man nur Ärger damit hat, vergeht einem die Lust, ein Online-Turnier auszurichten. Und das wäre sowohl für uns, als auch für alle ehrlichen Teilnehmer, denen wir an dieser Stelle für ihr Mitwirken und das positive Feedback danken wollen, sehr schade.

Die Turnierorganisatoren des 2. Talenthons